Wer darf mitschwimmen? Und wer nicht? Was sorgt für Ärger unter den Badenden? Im Becken spiegelt sich die Gesellschaft. Unterschiedlichste Menschen mit verschiedenen Lebensstilen begegnen sich in öffentlichen Bädern – mal harmonisch, mal nicht. Was heißt FREI SCHWIMMEN? Gemeinsam oder getrennt?
Es gilt als Errungenschaft, dass alle gleichberechtigt in Frei- und Hallenbäder dürfen. Einst badeten Arme und Reiche getrennt, Frauen und Männer sowieso. In der NS-Zeit wurden Juden und „Ausländer“ ausgeschlossen. Auch zuvor mussten Kriegsversehrte draußen bleiben, ebenso Frauen, die zu wenig bekleidet erschienen.
Heute werden Freiheit und Freizügigkeit erneut diskutiert. Brauchen Frauen, queere oder behinderte Menschen „geschützte Räume“?
„Frei Schwimmen – Gemeinsam?!“ zeigt prunkvolle Stücke aus dem Fürstenbad „Bad Wildbad“, Instrumente der „Körperoptimierung“ aus Volksbädern, die Tür des Damenbads im Lorettobad Freiburg und den Burkini, mit dem einer Muslima der Zutritt in Konstanz verweigert wurde.
Ob Fürsten- oder Armenbad, Damen- oder Herrenbad: Die Ausstellung zeigt, wer willkommen war, welche Bekleidung vorgeschrieben war – und was jedes Schwimmbad über seine Zeit und Gesellschaft verrät.