Genusstour Merklinger Ried und Kirchenburg

Di, 05.07.2022

Wir wollen bei unserem Ausflug Besonderheiten kennenlernen, die heutzutage noch selten zu finden sind. Unser Ziel ist Merklingen bei Weil der Stadt.
Wir starten am S-Bahnhof Weil der Stadt und laufen ca. 300 m durch das Industriegebiet, bis zum Wanderweg der uns zum Merklinger Ried führt.
Das Naturschutzgebiet Merklinger Ried befindet sich im Naturraum Obere Gäue und liegt in der Talaue der Würm südöstlich von Merklingen. Das Merklinger Ried ist Teil des Gebiets Gäulandschaft an der Würm und ist nahezu vollständig umgeben vom Landschaftsschutzgebiet Heckengäu-Weil der Stadt. Der Schutzzweck ist die Erhaltung eines seltenen Lebensraumes für wildlebende Pflanzen und Tiere, insbesondere für zahlreiche Vogelarten sowie die langfristige Renaturierung von beeinträchtigten Teilbereichen des Riedes. Als floristische Besonderheit ist die in Baden-Württemberg als „gefährdet“ eingestufte Orchideenart Sumpf-Stendelwurz zu nennen. Hervorzuheben ist das Vorkommen zahlreicher Vogelarten: Teichrohrsänger, Sumpfrohrsänger, Rohrammer, Feldschwirl, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Tüpfelsumpfhuhn und Bekassine.
Vom Ried zweigen wir ab und laufen vorbei an der Würm nach Merklingen. Alle Wege sind überwiegend asphaltiert. Die Strecke beträgt ca. 2,5 bis 3 km.
Und in Merklingen beginnt die zweite Besonderheit. Eine Kirchenburg mit langer Geschichte. Baugeschichtlich besonders wertvoll ist die Gebäudegruppierung mit dem alten Klosterhof, der ehemals romanischen Remigiuskirche, die nach einem Brand 1425 neu erbaut wurde und das frühgotische, dreistöckige Steinhaus (Renovierung 1997 abgeschlossen). Die Gebäudegruppe war früher doppelt ummauert und mit einem Wassergraben umgeben. Die Kirchgrabenmauer wurde 1983 vollständig erneuert und der Graben wieder freigelegt. So lässt sich heute noch anschaulich ein Eindruck von der Ausdehnung und der Geschlossenheit der Anlage gewinnen.