Hoppenlau Friedhof Teil 2

Sa, 21.08.2021

Im Teil 2 geht um die Weinsteige, Glockenbauer,Scherenschnitte, Scheintote und wir finden auch eine Beziehung zu Goethe?
Des isch a Fähler! Oder doch nicht? Denn hier liegen sie eigentlich alle, die in der schwäbischen Geistesgeschichte eine Rolle spielten. Jedenfalls in der klassischen Periode, also in etwa zwischen 1770 und 1870. Nun aber hinein ins Getümmel! Ich beginne mit meiner Führung gern mit dem Grab von Schubart. Es zeigt zwar nicht die Stilmerkmale, die Hoppenlau ganz neben-bei zum schönsten Klassizismus-Freilichtmuseum Deutschlands machen.
Aber das macht nichts. In ihrer Schlichtheit ist die Stätte auf ihre Weise typisch. Was noch wichtiger ist: Mit dem aufmüpfigen Krawall-Journalisten und maßlosen Temperamentsbolzen Christian Friedrich Daniel Schubart, der von 1739 bis 1791 lebte, ist ein Grundakkord schwäbischer Kreativität angeschlagen, der später auch für die schwäbische Romantik kennzeichnend werden sollte: Kratzbürstigkeit, oppositioneller Reflex – bei gleichzeitig enger Verzahnung mit dem Establishment.